Zehn Jahre stand es fast leer, das antike Schulgebäude in Zetel aus dem Jahr 1935. Eine Energieberatungsagentur hat das versteckte Schmuckstück aufpoliert und dort moderne Büroräume für ihre 16 Mitarbeiter geschaffen. Die große Herausforderung: Das Vorzeigeobjekt sollte die förderfähige Energieeffizienzhaus-Stufe 85 erreichen. Ein ausgeklügeltes Wärmepumpensystem von BRÖTJE machte es möglich.
Damals und heute: Dank energetischer Sanierung ist die ehemalige Schule von Zetel ein zertifiziertes Effizienzhaus nach KfW 85. Sein nostalgischer Charakter bleibt bestehen.
Bild links: Energieberatung Friesland, Zetel, Bild rechts: August Brötje GmbH, Rastede
Ornamentfliesen, Holzdielen, schmucke Kassettentüren – dass die charmanten Details des zweistöckigen Anwesens bestmöglich erhalten bleiben sollten, verstand sich für Klaus Tapken von selbst. Als der Geschäftsführer der Energieberatung Friesland das Objekt im Jahr 2020 erwarb, stand erst einmal eine Kernsanierung an. Zum Ziel in Bezug auf den Energieverbrauch setzte sich das Projektteam die KfW-Stufe „Effizienzhaus 85“. „Uns war es wichtig die historische Bausubstanz zu erhalten und das Gebäude trotzdem energetisch zu optimieren“, so Silke von Waaden, die agenturinterne Architektin. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, war eine durchdachte Kombination von Maßnahmen nötig. Dach und Fenster wurden ersetzt, eine Photovoltaikanlage installiert, von Feuchtigkeitsschäden betroffene Böden im Erdgeschoss neu hergerichtet. Dabei legten die Renovierungsprofis Wert auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe: Für den Bodenausgleich wählte man Schaumglas-Schüttung. Die Wände erhielten 5 cm Wärmedämmputz sowie 6 cm Hohlraumdämmung aus mineralischen Materialien.
Nach 10 Jahren Leerstand gab es viel zu tun.
Bilder: Energieberatung Friesland, Zetel
Für die Planung der Heizanlage holten sich Klaus Tapken und Silke von Waaden kompetente Unterstützung an den Tisch: Haustechniker Andreas Tapken sowie Daniel Norder, Key-Account-Manager beim Heizungsexperten BRÖTJE. „Mir begegnet BRÖTJE seit vielen Jahren als Qualitätshersteller im Markt – da lag für mich die Entscheidung für eine Wärmepumpe aus Rastede klar auf der Hand“, erläutert der Bauherr seine Wahl. Um eine ebenso sparsame wie zuverlässige Wärmeversorgung zu gewährleisten, setzten die Fachleute auf eine Kombination aus regenerativen Energiequellen. Herz des Systems ist eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe BLW Mono von BRÖTJE in der Ausführung mit 11 kW Heizleistung. Das Gerät mit optionaler Kühlfunktion lässt sich dank Monoblock-Bauweise auch ohne Kälteschein installieren und ist über die KfW/BAFA finanziell förderbar. Mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 59 °C und einem COP von 4,54 läuft es besonders effizient. Die eingebaute witterungsgeführte Regelung ermöglicht einen höchst energiesparenden Betrieb. Zudem bietet die Wärmepumpe eine Option zum intelligenten Hybridbetrieb durch Anbindung der Photovoltaik-Anlage.
Dielen und Holztreppen verbreiten historisches Flair. Böden und Decken wurden mit Flächen-
und Fußbodenheizungen versehen. Der antike Gussradiator im nostalgischen Flur hat heute Schauwert.
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede
Inneneinheit und vorgerüsteter Pufferspeicher der Wärmepumpe
BLW Mono.
Bild: August Brötje GmbH, Rastede
Um mit niedriger Vorlauftemperatur optimale Wärmeverteilung zu erreichen, empfiehlt sich in Altbauten die Kombination von Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Für die 200 m² Nutzfläche des ehemaligen Schulgebäudes installierte man zwei Heizkreise. Die beiden bestehenden Wohneinheiten mit 91 und 73 m² im Erd- und Obergeschoss werden wohnungszentral versorgt. In den oberen Büroräumen ermöglicht eine integrierte Strahlungsheiz-/Kühldecke eine angenehme Raumklimatisierung. Die Büros im Erdgeschoss wärmt man mit einem gemischten Heizkreis über die Flächen-Fußbodenheizung.
Energieberater Klaus Tapken und Heizungsbauer Andreas Tapken sind stolz auf die fertige Hybridanlage. Massive Hartgummifüße geben der WP-Außeneinheit einen festen Stand und wirken schalldämpfend.
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede
Die Außeneinheit des BLW Mono Systems lässt sich unkompliziert aufstellen – dank passgenauem Zubehör: Zwei 600 mm lange Hartgummi-Halterungen gewährleisten eine stabile Standposition. Gleichzeitig verringert das schwingungsdämpfende Material die Körperschallübertragung. Über die Inneneinheit an der Wand des Heizungsraumes ist das System denkbar komfortabel zu bedienen; die IWR Alpha Steuerung von BRÖTJE präsentiert alle wichtigen Einstellungen auf einem übersichtlichen Farbdisplay. Ein 500 Liter fassender Pufferspeicher erlaubt eine besonders gleichmäßige Funktion der Anlage. Er wurde mit einer Vorrüstung für den späteren Anschluss der Wohnungen versehen. Zudem hat BRÖTJE einen elektrischen Heizstab installiert, mit dem sich überschüssige Energie aus den Photovoltaik-Modulen in die Heizanlage übertragen lässt. Hier wird demnächst ein innovativer Elektro-Eigennutzungsregler (EER) angebracht, der die Einspeisung des Solarstroms automatisch veranlasst.
Der Pufferspeicher der neuen BLW-Mono-Heizungsanlage verfügt über eine Vorrüstung zur Einspeisung von PV-Strom. Der neu entwickelte Elektro-Eigennutzungsregler von BRÖTJE steuert die Umwandlung überschüssigen Solarstromes in Heizwärme.
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede
Zum Abschluss der Sanierungsphase im Frühjahr 2021 ist das Projektteam rundum zufrieden: Durch sorgfältige Planung und Kombination geeigneter Einzelmaßnahmen konnte der Primärenergiebedarf des Gebäudes auf 41 kWh/m²a gesenkt werden. Damit qualifiziert sich das Objekt für eine KfW-EH-85-Einstufung und erhält einen Förderzuschuss von 30 % der Investitionskosten. An der Zusammenarbeit mit BRÖTJE haben Klaus Tapken die innovativen Ideen zur Optimierung seines hybriden Heizungssystem beeindruckt. „Das neuartige EER- Steuermodul zur Einspeisung des selbsterzeugten Solarstroms in den Pufferspeicher hat mich überzeugt“, resümiert der Energieberater. Ressourcen schonen, laufende Kosten senken und gemütlich wohnen – diese Kombination ist auch im Altbau umsetzbar und ererschwinglich. Das erleben seine Kunden schon beim Beratungsgespräch hautnah.
Zufriedene Gesichter nach dem Bezug der neuen Büros: Andreas Tapken (Heizungsbauer), Silke von Waaden (Architektin), Klaus Tapken (Eigentümer, Schornsteinfegermeister und Energieberater) mit Daniel Norder, dem Key-Account-Manager von BRÖTJE.
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede
Das Hydraulik- und Anlagenschema des BRÖTJE Wärmepumpensystems im Objekt der Energieberatung Klaus Tapken in Zetel.
Bild: August Brötje GmbH, Rastede
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede
Die Energieeffizienz eines Altbaus lässt sich mit vielfältigen Maßnahmen verbessern. Summieren sich, wie am Objekt in Zetel, die Einsparungen, dann können staatliche Förderprogramme einen Teil der Investitionskosten decken. Die Website der KfW-Bankengruppe bietet einen Überblick über Effizienzhaus-Stufen und Fördersätze sowie über effizienzsteigernde Baumaßnahmen. Hierunter fallen:
Zugelassene Energieberater für Förderprogramme des Bundes helfen bei der Erstellung von Gesamtkonzepten und sind auf www.energie-effizienz-experten.de gelistet.
Objekt: | Umbau eines ehemaligen Schulgebäudes von 1935 zu einem Bürogebäude mit 2 WE, KfW-Stufe 85 26340 Zetel |
Bauzeiten: |
Baubeginn: 2020 |
Förderfähige Kosten: |
360.000 Euro |
Förderzuschuss: |
108.000 Euro (30 %) |
Bauherr: |
Energieberatung Klaus Tapken Tel.: 04453-4838898 k.tapken@tapken-energie.de 26340 Zetel www.energieberater-friesland.de |
Architektur und Energieberatung: | Silke von Waaden Tel.: 04453-4838896 s.vonwaaden@tapken-energie.de 26340 Zetel |
Projektierung mit |
BRÖTJE |
SHK-Betrieb |
Tapken Haustechnik GmbH |
Heizlasten: nach DIN EN 12831: |
13.335 W |
Material Heizsystem: |
2 x Gas-Brennwert-Wandheizkessel 1 x BRÖTJE BLW Mono 11 Wärmepumpe 1 x Juratherm EWPS 500 Pufferspeicher PV-Anlage mit 10 kW Peak 2x BRÖTJE HBS B Halterung zur Bodenaufstellung |
Hersteller: |
August Brötje GmbH |